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Ein Reimport / Grauimport-Fahrzeug kaufen sinnvoll?

Lesezeit 7 Min.

Kürzlich aktualisiert am 15. August 2021 um 08:03 Uhr

Ein Reimport / Grauimport-Fahrzeug kaufen sinnvoll?

Welche Vorteile und Nachteile hat das Reimportieren von europäischen Personenkraftwagen? Zahlreiche Autofans träumen von einem neuen Fahrzeug. Das liegt daran, dass sich die Ausstattung des Autos konfigurieren und so an die Erwartungen des Käufers anpassen lässt. Außerdem beinhaltet es die modernste Technik und man ist Up-to-date. Und beim Kauf ist auch die Neuwagengarantie inklusive. Darüber hinaus hat das Fahrzeug noch keiner gefahren. Was will man mehr? Um beim Erwerb eines Autos weniger zu bezahlen, treffen viele potenzielle Käufer bei der Suche auf Angebote für sogenannte Reimport-Fahrzeuge. Doch worum geht es dabei? Nachfolgend erläutern wir, was für Vorteile und Nachteile reimportierte Fahrzeuge bieten, auf was beim Kauf zu achten ist und wie viel gespart werden kann.

Reimport / Grauimport-Fahrzeug

Ein Reimport / Grauimport-Fahrzeug kaufen sinnvoll?Wer sich nur für ganz bestimmte Bereiche rund um das Thema Reimport / Grauimport-Fahrzeug interessiert, der kann sich mit den folgenden Sprungmarken direkt zum gewünschten Thema mit nur einem Klick navigieren. Und genauso schnell kommt man mit nur einem Klick vom ausgewählten Menüpunkt auch wieder zu dieser Übersicht zurück. Wir empfehlen aber unseren Lesern immer den kompletten Beitrag durchzulesen. Einige Menüpunkte sind nämlich erst dann wirklich nachvollziehbar und verständlich, wenn der vollständige Info-Beitrag gelesen wurde.

  1. Was hat es mit Reimporten auf sich?
  2. besser vom Händler Importieren lassen
  3. Warum kann man Geld sparen?
  4. Für Käufer aus Deutschland vorteilhaft?
  5. Warum Fahrzeuge aus Dänemark?
  6. Welcher Verwaltungsaufwand entsteht?
  7. Überführung
  8. Reimport-Autos und Garantie?
  9. Auto-Reimport Nachteile?

Was hat es mit Reimporten auf sich?

Ein Reimport / Grauimport-Fahrzeug kaufen sinnvoll?

Das Reimport-Auto wurde eigentlich in Deutschland hergestellt. Es war zuvor für die Veräußerung außerhalb der Bundesrepublik gedacht. Daher wurde das Fahrzeug dorthin überführt. Allerdings wird das Auto in die Bundesrepublik zurückgebracht. Deswegen nennt man den Vorgang Fahrzeug-Reimport. Konkret: Es handelt sich um Fahrzeuge, die für den Verkauf im Ausland bestimmt waren, aber nach dem Verkauf wieder nach Deutschland zurückgeführt wurden. Der Käufer kann gern selbst ins Ausland fahren, um den gewünschten Reimport-Personenkraftwagen zu erwerben. Von dort kann der Kunde ihn nach Deutschland überführen. Allerdings bedeutet diese Vorgehensweise einen hohen Verwaltungsaufwand. Auf diesen kommen wir noch später zu sprechen. zurück zur Übersicht

besser vom Händler Importieren lassen

Ein Reimport / Grauimport-Fahrzeug kaufen sinnvoll?

Andererseits sind deutschlandweit zahlreiche Händler zu finden, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, derartige Autos zu veräußern und ebenso Finanzierungen & Co. anzubieten. Wer bei einem Vermittler oder in einem Autohaus ein Reimport-Fahrzeug kauft, hat keinen großen Verwaltungsaufwand zu bewältigen. Der Händler kümmert sich nämlich um die entsprechenden Formalitäten. Allerdings möchte er dafür auch bezahlt werden. Es empfiehlt sich im Vorfeld über unterschiedliche Händler zu erkundigen und sie zu kontaktieren, um sich fundiert zu entscheiden. Kauft man nicht bei einem deutschen Händler, sondern bei einem Vermittler, dann vermittelt dieser häufig nur den Kontakt zu ausländischen Autoverkäufern. Ist das der Fall, dann gilt beim Autokauf das ausländische Recht. zurück zur Übersicht

Warum kann man beim Reimport Geld sparen?

Am vorteilhaftesten beim Personenkraftwagen-Reimport ist wohl, dass man zum Teil von ordentlichen Rabatten bei neuen Fahrzeugen profitieren kann. Im Normalfall besteht die Möglichkeit, ungefähr 25 bis 30 zu sparen. In Abhängigkeit von Hersteller und Modell kann sogar manchmal ein Nachlass von bis zu 40 Prozent gewährt werden. Doch wie entsteht dieser hohe Preisunterschied?

Als Erstes sollte man sich im Klaren sein, dass der niedrigere Preis bei Reimporten nicht aufgrund einer minderen Qualität der Personenkraftwagen erklärt wird. Bei den betroffenen Fahrzeugen, wie etwa einem Reimport-Transport oder -SUV, erfolgt die Herstellung in denselben Fabriken und der gleichen Sorgfalt wie die Modelle, welche für die Veräußerung in Deutschland gedacht sind. Es gibt eher andere Aspekte, die günstige Reimporte ermöglichen. Dazu zählen das Preisniveau im jeweiligen Land, die dort anfallende Mehrwertsteuer und eventuelle zusätzliche Steuern.

Ein Reimport / Grauimport-Fahrzeug kaufen sinnvoll?

Im Vergleich zu zahlreichen weiteren europäischen Ländern ist das Lohnniveau in Deutschland hoch. Weil die Menschen über mehr Geld verfügen, haben die Hersteller die Möglichkeit, die Fahrzeugpreise infolgedessen anzuheben. In Polen und anderen Ländern, in welchen die Menschen durchschnittlich ein geringeres Arbeitsentgelt bekommen, erfolgt dagegen die Senkung der Preise. Aufgrund dessen machen es die Hersteller möglich, dass ihre Autos auch in den Ländern mit niedrigem Lohnniveau verkauft werden können. Wenn die neuen Personenkraftwagen so viel kosten würden wie hierzulande, dann wären Umsatzeinbrüche bei den Anbietern die Folge. Die Mehrwertsteuer ist noch ein Grund, warum bei einem Fahrzeug-Reimport gespart werden kann. Sie beträgt in Deutschland 19 Prozent. (Niederlande: 21 Prozent, Polen: 23 Prozent, Schweden: 25 Prozent, Dänemark: 25 Prozent, Finnland: 24 Prozent, Italien: 22 Prozent) zurück zur Übersicht

Weshalb für Käufer aus Deutschland vorteilhaft?

Der Kunde zahlt beim Auto-Reimport nicht die Mehrwertsteuer des Staates, aus dem das Fahrzeug eingeführt wird, sondern die, des Landes, in dem die Zulassung des Neuwagens erfolgt. Wer also beispielsweise aus Schweden ein reimportiertes Auto erwirbt, bezahlt nicht die dort anfallende Mehrwertsteuer von 25 Prozent, sondern stattdessen den in Deutschland fälligen Satz von 19 Prozent. Dadurch werden sechs Prozent gespart. Man würde bei einem Preis von 70.000 Euro demnach einen ordentlichen Betrag von 4.200 Euro weniger zahlen.

Allerdings ist im Bezug auf die Besteuerung in den Ländern wie Dänemark oder Niederlande noch auf einen anderen Punkt zu achten. In den Staaten werden neben der Mehrwertsteuer noch weitere zusätzliche Abgaben fällig. In Dänemark setzt man beim Erwerb eines neuen Personenkraftwagens unter anderem eine spezielle Zulassungssteuer an, die bei bis zu 180 Prozent liegt und somit die Fahrzeugkäufer sehr belastet. Damit dort trotzdem Autos bezahlt und die Fahrzeuge der Hersteller verkauft werden können, bietet man die Nettokaufpreise oft erheblich unter dem deutschen Niveau an. zurück zur Übersicht

Fahrzeuge aus Dänemark sind oftmals gut ausgestattet

Ein Reimport / Grauimport-Fahrzeug kaufen sinnvoll?

Kauft man ein Reimport-Auto aus Dänemark, dann kann man damit rechnen, dass das Fahrzeug schon in der Grundausstattung viele Extras mitbringt. Warum? Sonderausstattungen werden dort hoch besteuert. Damit die Fahrzeuge aber für Interessenten weiterhin attraktiv bleiben, statten die Hersteller sie für den dänischen Markt schon in der Basisversion sehr gut aus. So entfällt die zusätzliche Besteuerung für den Käufer. zurück zur Übersicht

Welcher Verwaltungsaufwand entsteht beim Kauf?

Ein Reimport / Grauimport-Fahrzeug kaufen sinnvoll?

Auch wenn sich beim Erwerben eines Reimport-Autos viel sparen lässt, sollte man daran denken, dass der Kauf eines derartigen Personenkraftwagens stets für einen gewissen Verwaltungsaufwand sorgt. Wer im Ausland das Auto erwirbt und selbst die Formalitäten erledigt, muss teils mit viel zusätzlicher Arbeit rechnen. (Überführung, Kurzzeitkennzeichen wird im Ausland nicht anerkannt,  Ausfuhr- oder Überführungskennzeichen oder Überführung auf einem Trailer, Versicherung (eVB), Kaufbeleg im Original, COC-Papiere, Finanzamt, Rechnung im Original etc.) zurück zur Übersicht

Zuerst hat die Überführung zu erfolgen.

Zum Zulassen des Reimport-Autos ist es wichtig, sich möglichst schnell um die Versicherung zu kümmern. Und dazu gehört natürlich die eVB Nummer. Denn das Fahrzeug kann man ohne die elektronische Versicherungsbestätigung nicht zulassen. Dabei ist der Zulassungsstelle zum Beispiel der Originalbeleg für den Erwerb des Personenkraftwagens vorzulegen. Des Weiteren gelten die COC-Dokumente als unerlässlich. Nach der Überführung des Autos muss man sich zudem beim zuständigen Finanzamt melden. Binnen zehn Tagen nach der Ankunft des Fahrzeugs in Deutschland ist die anfallende Mehrwertsteuer für Reimporte zu zahlen. Hierfür muss die Originalrechnung eingereicht werden. zurück zur Übersicht

Haben Reimport-Autos Garantie?

Ein Reimport / Grauimport-Fahrzeug kaufen sinnvoll?

Ein entscheidendes Kriterium bei einem Reimport-Fahrzeug ist die Garantie. Wenn das Auto in einem europäischen Staat gekauft wurde, profitiert man von denselben Garantieregelungen wie bei einem Erwerb hierzulande. Es besteht die Möglichkeit, bei jeder Vertragswerkstatt die eigenen Ansprüche geltend zu machen. Allerdings ist man verpflichtet, eine Garantieurkunde zu besitzen. Zudem sollten im Serviceheft bestimmte Eintragungen vorgenommen worden sein, wie etwa die Fahrgestellnummer und das Auslieferungs– beziehungsweise Übergabedatum. Weiterhin muss der Vertragshändler im Ausland das Heft abgestempelt haben. zurück zur Übersicht

Gibt es beim Auto-Reimport auch Nachteile?

Nicht nur der schon genannte hohe Verwaltungsaufwand stellt beim Fahrzeug-Reimport einen Nachteil dar. Man sollte auch darüber Bescheid wissen, dass es erhebliche Unterschiede bei den Grundausstattungen von denselben Ausführungen in verschiedenen Ländern geben kann. In skandinavischen Staaten ist eine Winterausstattung unabdingbar, während es in südeuropäischen Ländern eine Klimaanlage standardmäßig im Fahrzeug gibt. In zahlreichen Staaten unterscheiden sich die Sicherheitsbestimmungen von den hierzulande. Daher kann es passieren, dass gewöhnliche Sicherheitsmaßmerkmale bei uns nicht verbaut sind. Selbst eine elektronische Wegfahrsperre ist nicht in allen Ländern Teil der Grundausstattung. Allerdings verlangen diese viele Versicherungsgesellschaften in Deutschland um das Fahrzeug versichern zu können. Ist sie nicht dabei, kann der Versicherungsbeitrag deutlich steigen oder die Versicherung lehnt eine Police komplett ab. zurück zur Übersicht

Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen!

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Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

4 Kommentare

  1. Danke für den informativen Beitrag zum Thema Reimporte. Mein Freund möchte sich einen BMW kaufen und sucht nach einem Händler für BMW EU Reimporte. Gut zu wissen, dass man keinen großen Verwaltungsaufwand zu bewältigen hat, wenn man einen Reimport bei einem Händler oder Autohaus kauft und man sogar 25-30 Prozent sparen kann.

  2. Mario Schwarz

    Interessant, dass das Reimport-Auto zuvor für die Veräußerung außerhalb der Bundesrepublik gedacht war. Zurzeit bin ich auf der Suche nach einem schönen Gebrauchtwagen von BMW. Ich werde mich dafür an ein passendes Autohaus für BMW-Reimporte aus Europa wenden.

  3. Gut zu wissen, dass es Pflicht ist, eine Garantieurkunde im Besitz zu haben. Ich möchte mir einen BMW-Neuwagen aus Europa bestellen und importieren lassen. Ich hoffe, dafür einen zuverlässigen Ansprechpartner für Auto-Import zu finden.

  4. Danke für den Tipp, dass man sich bei Reimport-Autos am besten schnell um die Versicherung kümmern sollte. Ich selbst möchte mir nächsten Monat einen BMW-EU-Reimport kaufen. Hoffentlich finde ich die Tage ein passendes Autohaus dafür.

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