Alles Wichtige zum Thema Auto verschenken: unser Leitfaden!

Thomas Wachsmuth 7. Februar 2024 Prüfstellen, Gesetze, Vergehen, Infos

Lesezeit 5 Min.

Das Verschenken eines Autos kann eine großzügige Geste sein, doch es gibt einige Aspekte, die dabei bedacht werden sollten. Ob aus finanziellen Gründen, um Platz für ein neues Auto zu schaffen oder einfach als Akt der Großzügigkeit – die Gründe für das Verschenken eines Pkws sind vielfältig. Insbesondere, wenn der finanzielle Wert des Gefährts den Aufwand des Verkaufs nicht rechtfertigt, erscheint das Verschenken als gute Alternative. Doch bevor Sie den Schritt gehen, sollten Sie sich über die rechtlichen, steuerlichen und administrativen Anforderungen informieren. Für Selbstständige/Gewerbetreibende kann das Verschenken eines Fahrzeugs aus steuerlichen Gründen besonders interessant sein. Ein Verkauf würde den Erlös als Einnahme verbuchen, was zusätzliche Steuerlasten nach sich ziehen kann.

Auto verschenken

Ein symbolischer Verkauf zum Preis von 1 EUR oder die Schenkung kann also eine sinnvolle Lösung sein. Ein Schenkungsvertrag ähnelt in vielen Punkten einem normalen Kaufvertrag. Er sollte alle relevanten Informationen zum Fahrzeug und den beteiligten Parteien enthalten, einschließlich einer Klausel zum Ausschluss der Gewährleistung. Der Vertrag dient als rechtliche Absicherung für beide Seiten und muss aufbewahrt werden, speziell, wenn das Fahrzeug ins Ausland verschenkt wird und später Nachweise erforderlich sein könnten. Bei der Übergabe ins Ausland ist besondere Sorgfalt geboten. Zulassungsbehörden können unter Umständen auch Jahre später noch nach dem Verbleib fragen. Ein dokumentierter Schenkungsvertrag kann Unklarheiten und rechtliche Probleme vermeiden.

Thema: Schenkungssteuer

Die Schenkungssteuer in Deutschland sieht verschiedene Freibeträge vor, die je nach Verwandtschaftsgrad variieren. Der generelle Freibetrag für Schenkungen an Personen ohne Verwandtschaftsverhältnis liegt bei 20.000 EUR über einen Zeitraum von zehn Jahren. Überschreitet der Wert den Betrag, kann eine Steuerpflicht entstehen. Daher ist es wichtig, sich vorab über mögliche steuerliche Folgen zu informieren. Die Fahrzeugzulassung ist ein weiterer Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte. Die einfachste Lösung ist oft, das Fahrzeug in zugelassenem Zustand zu übergeben, damit der neue Eigentümer es ohne Verzögerungen überführen kann.

Dennoch ist es wichtig, dass die Abmeldung oder Ummeldung zeitnah erfolgt, um weitere Kosten oder rechtliche Probleme zu vermeiden. Eine klare Vereinbarung hierzu, idealerweise im Schenkungsvertrag festgehalten, kann Missverständnisse verhindern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Verschenken eine interessante Entscheidung ist, die wohlüberlegt sein will. Neben den emotionalen Aspekten sind auch die rechtlichen, steuerlichen und administrativen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Eine gute Planung und Dokumentation sind essenziell, um sowohl dem Schenkenden als auch dem Beschenkten Sicherheit zu geben und unerwünschte Überraschungen zu vermeiden.

Auto verschenken – eine Anleitung

Zuallererst ist es wichtig zu verstehen, dass die Eigentumsübertragung eines Autos schriftlich festgehalten werden muss. Dies dient nicht nur dem Schutz des Beschenkten, der damit seine Eigentümerschaft nachweisen kann, sondern entlastet auch den Schenker von jeglicher Haftung, die aus dem Besitz des Fahrzeugs resultieren könnte. Ein Schenkungsvertrag ist hierbei essenziell und sollte neben den persönlichen Daten beider Parteien auch detaillierte Informationen zum Fahrzeug selbst enthalten.

Notwendigkeit der notariellen Beurkundung

Gemäß § 518 Abs. 1 S. 1 BGB bedarf es für die Gültigkeit eines Schenkungsvertrags grundsätzlich der notariellen Beurkundung. Diese formelle Anforderung stellt sicher, dass der Vertrag wirksam ist und schützt beide Parteien vor späteren rechtlichen Problemen. Auch wenn es möglich ist, einen Schenkungsvertrag ohne Notar zu vollziehen, sobald die Schenkung tatsächlich durchgeführt wurde (§ 518 Abs. 2 BGB), bietet die notarielle Beurkundung eine zusätzliche Sicherheitsebene.

Vollständige Eigentumsübertragung erforderlich

Für eine rechtsgültige Schenkung muss das Eigentum am Fahrzeug vollständig übertragen werden. Das bedeutet, dass neben dem Fahrzeug selbst auch alle Fahrzeugpapiere (Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein) sowie sämtliche Schlüssel an den Beschenkten übergeben werden müssen. Eine teilweise Übertragung des Eigentums, bei der der Schenker etwa einen Schlüssel behält, ist rechtlich nicht ausreichend.

Folgen einer unwirksamen Schenkung

Sollte die Schenkung aus irgendeinem Grund unwirksam sein, bleibt der Schenker rechtlich gesehen der Eigentümer des Fahrzeugs und kann dessen Herausgabe verlangen. Der Beschenkte könnte in einem solchen Fall sogar zum Schadensersatz verpflichtet sein, sollte er das Fahrzeug nicht mehr besitzen.

Schenkungssteuer beachten

Auch das Thema Schenkungssteuer darf nicht außer Acht gelassen werden. Zwar gibt es für Schenkungen zwischen engen Verwandten hohe Freibeträge, bei Schenkungen an Personen außerhalb dieses Kreises können jedoch schnell Steuerpflichten entstehen. Es ist daher ratsam, sich vorab über die möglichen steuerlichen Konsequenzen zu informieren und gegebenenfalls einen Steuerberater zu konsultieren.

Darf ich mein Auto einfach so verschenken?

Grundsätzlich ja, aber es gibt Einschränkungen durch das deutsche Steuerrecht. Schenkungen über einem bestimmten Wert können steuerpflichtig sein. Die Notwendigkeit, Steuern zu zahlen, hängt vom Wert des Autos (Zeitwert) und dem Verwandtschaftsverhältnis zwischen Schenker und Beschenktem ab.

Schenkungsfreibeiträge nach Verwandtschaftsgrad

Ehegatten: 500.000 €
Kinder/ Stiefkinder/ Adoptivkinder: 400.000 €
Enkelkinder: 200.000 €
Eltern/ Großeltern: 100.000 €
Geschwister/ Neffen und Nichten/ Stiefeltern: 20.000 €
Nicht verwandte Beschenkte: 20.000 €
Die Freibeträge decken in den meisten Fällen den Wert eines Autos ab, wodurch eine Schenkung an nahe Familienmitglieder in der Regel ohne Steuerforderungen möglich ist.

Schenkungsvertrag für ein Auto

Ein Schenkungsvertrag ist empfehlenswert, um später die Übertragung und die neuen Besitzverhältnisse nachweisen zu können. Der Vertrag sollte mindestens folgende Informationen enthalten:
Name und Anschrift des Schenkers und des Beschenkten
Beschreibung und Fahrzeugnummer des Autos
Wert des Gegenstands der Schenkung
Angefügtes Wertgutachten (falls vorhanden)

Notarielle Beglaubigung beim verschenken

Für eine rechtssichere Schenkung ist eine notarielle Beglaubigung des Schenkungsvertrags anzuraten. Das gewährleistet, dass alle Bedingungen erfüllt sind und erleichtert die Bestätigung der Übertragung durch den Notar.

Was passiert mit der Zulassung?

Es ist wichtig, dass der Beschenkte die notwendigen Ummeldungen vornimmt, falls das Fahrzeug noch angemeldet ist. Alternativ sollten Sie der zuständigen Kfz-Zulassungsstelle mitteilen, dass das Fahrzeug nicht mehr in Ihrem Besitz ist.

Sonderfall: Wertbestimmung bei Schenkungen

Der Wert eines zu verschenkenden Autos kann nicht willkürlich festgelegt werden. Für die Wertbestimmung eines gebrauchten Fahrzeugs kann ein Gutachter herangezogen werden. Bei neuen Fahrzeugen orientiert sich der Wert der Schenkung am Neuwert.

Zusammenfassung

Das Verschenken eines Autos ist mehr als nur eine freundliche Geste; es erfordert die Beachtung rechtlicher und steuerlicher Rahmenbedingungen. Ein Schenkungsvertrag und die notarielle Beglaubigung sind wesentliche Schritte, um die Schenkung rechtssicher zu machen. Ferner sollten die Schenkungssteuerfreibeträge beachtet und die notwendigen administrativen Schritte unternommen werden, um die Schenkung erfolgreich abzuschließen.

Das war es noch nicht gewesen.

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