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Pflicht auch am Oldtimer: die Warnblinkanlage!

Lesezeit 6 Min.

Pflicht auch am Oldtimer: die Warnblinkanlage!

Verkehrssicherheit erhöhen: Der Einbau eines Warnblinkers in Oldtimer-Fahrzeugen! Die Beleuchtung des Klassikers, sowohl innen als auch außen, ist im Hinblick auf die Sicherheit im Straßenverkehr im Vergleich zu modernen Autos in der Regel unzureichend. Um eine angemessene Sicherheit im heutigen Straßenverkehr zu gewährleisten, ist es deshalb notwendig, verschiedene Leuchten am Klassiker nach- /umzurüsten, einschließlich des Warnblinkers. Und diese Nachrüstung ist nicht optional, sondern gesetzlich vorgeschrieben. Im folgenden Beitrag wird erklärt, wie die Warnblinkanlage am Klassiker nachgerüstet werden kann und welche Faktoren dabei zu beachten sind.

Oldtimer: Warnblinkanlage ist Pflicht!

Pflicht auch am Oldtimer: die Warnblinkanlage!

Es ist obligatorisch, eine Warnblinkanlage an einem Oldtimer nachzurüsten, um eine angemessene Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Für ein klassisches Fahrzeug ist es aber wichtig, so nah wie möglich am Originalzustand zu bleiben, um das beliebte H-Kennzeichen zu erhalten, welches bescheinigt, dass es sich um ein „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ handelt. Daher sollten bei der Nachrüstung nur Bauteile verwendet werden, die den Klassiker optisch nicht oder kaum verändern und zeitgenössisch sind. Die im Jahr der Erstzulassung geltenden Vorschriften müssen auch heute noch eingehalten werden, allerdings müssen nur wenige Dinge nachgerüstet werden. Für den Oldi gilt prinzipiell, die im Jahr der Erstzulassung gültigen Vorschriften sind für den Klassiker (im Originalzustand) auch heute noch anwendbar. Die Warnblinkanlage ist jedoch eine Ausnahme.

Verpflichtender Einbau der Warnblinkanlage!

In Deutschland besteht seit 1970 für alle Fahrzeuge die Verpflichtung, eine funktionierende Warnblinkanlage zu haben. Für ältere Exemplare, die aus Ländern importiert wurden, in denen diese Verpflichtung nicht bestand (wie den USA), besteht die Pflicht zur Nachrüstung. Im Falle von Landmaschinen tritt dieses Problem häufig auf, da ohne Warnblinkanlage keine Prüf-Plakette ausgehändigt wird. Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen im Bereich der Klassiker. Die Einbaupflicht kann beispielsweise umgangen werden, wenn ein Nachrüsten tatsächlich nicht möglich ist. Bei Oldtimern aus der Messing-Zeit, die teilweise keine elektrische Anlage haben, ist das der Fall. Die Fachleute der zuständigen Prüforganisation sind darüber informiert und prüfen jeden Fall einzeln.

Pflicht auch am Oldtimer: die Warnblinkanlage!

Um der Verpflichtung zu entgehen, benötigen Sie eine Bestätigung bzw. ein Gutachten eines amtlichen Sachverständigen, sodass Ihnen die Zulassungsstelle die Ausnahme erlaubt. Wichtig zu beachten ist, dass auch Klassiker aus dem englischen oder amerikanischen Raum nach der deutschen Gesetzgebung mit der Warnblinkanlage ausgestattet werden müssen, abhängig vom Zeitpunkt der Erstzulassung. Wenn Sie ein klassisches Fahrzeug aus den USA erwerben, ist die Warnblinkanlage ein Thema. US-Fahrzeuge haben teils bis heute keinen Warnblinker. Und die Nachrüstung wird oftmals dadurch erschwert, weil besonders in US-Fahrzeugen der Blinker wiederum das Bremslicht zum „pulsieren“ bringt. Für aktuellere US-Fahrzeuge gibt es deshalb spezielle Lösungen.

Wie kostet das Nachrüsten einer Warnblinkanlage durchschnittlich?

  • Die Kosten für das Nachrüsten einer Warnblinkanlage können je nach Modell variieren, jedoch können Sie im Durchschnitt mit Materialkosten von etwa 100 bis 200 € rechnen. Wenn Sie die Hilfe einer Fachwerkstatt in Anspruch nehmen, können die Kosten natürlich deutlich höher ausfallen, abhängig von der benötigten Zeit und eventuellen Komplikationen während der Montage. Die Montage selbst dauert in der Regel zwischen einer und sechs Stunden.

Ist es möglich, die Warnblinkanlage selbst zu installieren?

  • Ja, es ist möglich, die Warnblinkanlage selbst zu installieren. Hierfür benötigen Sie jedoch Kenntnisse im Bereich der elektrischen Anlage in Ihrem Fahrzeug, geeignetes Werkzeug und natürlich etwas handwerkliches Geschick.

Installation und Verkabelung der Warnblinkanlage

Für Fahrzeuge mit positiv oder negativ geerdetem 12-Volt-Bordnetz gibt es Warnblinkanlagen zum Nachrüsten. Für Klassiker mit einem 6-Volt-Bordnetz wird eine 6-Volt-Anlage benötigt. Es gibt auch Universalwarnblinkanlagen, die für Fahrzeuge mit 12-Volt-Anlagen geeignet sind, unabhängig von der Polarität. Für Fahrzeuge im klassischen Stil, die bereits über ein Blinker-Trennrelais verfügen, sind spezielle Warnblinkanlagen erhältlich.

  • Bei Fahrzeugen mit kombinierten Blink-/Bremsleuchten (eine Glühlampe pro Seite) werden die Rückleuchten von einem Kontrollrelais gesteuert. Die Warnblinkanlage sollte direkt am Kontrollrelais angeschlossen werden. Wenn nötig, müssen die Kabel verlängert werden.
  • Fahrzeuge, bei denen die Blink- und Bremsleuchten getrennt sind (eine Bremsleuchte und ein Blinklicht auf jeder Seite) sollten Sie die Warnblinkanlage idealerweise in der Nähe des Blinkerschalters installieren und an beide Blinkerstromkreise anschließen.

Einbau einer Warnblinkanlage im Klassiker

Pflicht auch am Oldtimer: die Warnblinkanlage!

Der Einbau sollte so angepasst wie möglich erfolgen und die technischen Vorgaben beachten. Der Bedienknopf der Warnblinkanlage muss rot beleuchtet und im Sichtfeld des Fahrers installiert sein. Zudem muss er mit den Blinkern außen mit blinken. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu erreichen:

  • Viele Fahrzeuge haben ungenutzte Löcher, Aussparungen oder Schalter im Armaturenbrett oder rund um das Cockpit, die für den Einbau des Tasters genutzt werden können.
  • Als Alternative stehen kleine Konsolen und Gehäuse zur Verfügung, welche mittels Blechschrauben von unten am Armaturenträger befestigt werden können. So kann die Warnblinkanlage sauber und professionell montiert werden.
  • Oft gibt es auch in der Mittelkonsole Platz oder die Warnblinkanlage wird anstelle des kaum noch genutzten Zigarettenanzünders verbaut.

Anleitung zum Anschluss einer Warnblinkanlage am Oldtimer

Folgen Sie der Anleitung und beachten Sie unbedingt die unterschiedlichen Farbcodierungen, die die Elektrik vom Fahrzeug besitzt. Prüfen Sie natürlich auch alle Durchgänge. Der folgende Ablauf ist nur eine grobe Übersicht:

  1. Trennen Sie die Autobatterie oder stellen Sie den Batteriehauptschalter auf „off“, beginnend mit dem Minuspol.
  2. Schließen Sie die Warnblinkanlage an eine Stromquelle an, indem Sie die Klemme 30 (gesichert) und die Masse verbinden.
  3. Verbinden Sie dann den rechten und linken Blinkerkreis mit der Warnblinkanlage.
  4. Wenn die elektrische Anlage des Fahrzeugs bereits modifiziert wurde, ist es ratsam, den Einbau von einem Fachmann durchführen zu lassen.
  5. Schließen Sie die Batterie wieder an und überprüfen Sie die Funktion von Blinkern und Warnblinkanlage.

Pflicht auch am Oldtimer: die Warnblinkanlage!

Bei vielen Fahrzeugen gibt es erweiterte Kabelbäume, in die die Warnblinkanlage eingebaut werden kann. Wenn der Kabelbaum ohnehin erneuert werden muss, ist dies eine bequeme Option. Eine gewisse Erfahrung im Umgang mit KFZ-Elektrik ist natürlich mehr als nur hilfreich.

Erforderliches Werkzeug

Wenn Sie in Ihrem klassischen Fahrzeug eine Warnblinkanlage verbauen möchten, benötigen Sie das richtige Werkzeug sowie handwerkliches Geschick und Kenntnisse über die Elektrik Ihres Autos. Mit entsprechendem Hintergrundwissen können Sie die Warnblinkanlage selbst einbauen, indem Sie sich an unsere Anleitung halten.

  • Für den Einbau benötigen Sie kein spezielles Werkzeug, jedoch das Standardwerkzeug für Arbeiten an elektrischen Anlagen wie Seitenschneider, Elektrozange und Abisolierzange. Außerdem benötigen Sie eine Krimpzange für isolierte Quetschverbinder.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Einbau einer Warnblinkanlage im Oldtimer ein minimaler Eingriff in die Optik darstellt, aber dennoch einen maximalen Beitrag zur Verkehrssicherheit leistet. Als Besitzer eines solchen Klassikers sollten Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, um den Status des Oldtimers nicht zu gefährden. Durch das selbstständige Einbauen der Warnblinkanlage können Sie dieser Pflicht nachkommen und gleichzeitig das Fahrzeug sicherer und tauglicher machen.

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Das war es natürlich längst noch nicht gewesen.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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