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Heutzutage sind Fahrzeuge mit 1.000 PS und mehr fast schon normal. Eigentlich eine erschreckende Tatsache, aber so ist das eben. Vor knapp vier Jahrzehnten waren solche Eckdaten aber nahezu unvorstellbar und höchsten von diversen Autokarten bekannt. Und auf manchen Autokarten war auch der Koenig Specials Ferrari Testarossa abgebildet. Dieser leistete nämlich schon damals in der höchsten Ausbaustufe wahnwitzige 1.000 PS aufgrund eines V12, der eine Doppelturboaufladung bekam. Unter der Leitung von Willy Koenig baute das Unternehmen Koenig Specials mit Sitz in München die verrücktesten Geschosse zusammen. Verbaut wurden am V12 des Testarossa KKK-Turbolader und damit schuf man die schnellsten und leistungsstärksten Sportwagen überhaupt. Koenig Specials brachte allerdings nicht direkt die Leistungssteigerung auf 1.000 PS auf den Markt. Man tastete sich gewissermaßen vor!
Koenig Specials Ferrari Testarossa
Zunächst konnte der Motor mit einem ECU-Remap (Chiptuning), einem einteiligen Sportluftfilter und einer maßgeschneiderten Auspuffanlage getunt werden. Die Leistung erhöhte sich damit um rund 50 PS. Ferner verkaufte Koenig diverse Optionen für das Fahrwerk, wie Distanzscheiben zur Verbreiterung der Spur, Umrüstsätze für das Fahrwerk zur Tieferlegung und auch geänderte Bremsen mit Vierkolbensätteln und großen, gerillten und gelochten 355 mm Bremsscheiben waren im Angebot.
In optischer Hinsicht das Highlight waren aber ganz klar die Änderungen an der Karosserie mittels Bodykit. Wer damals ein Fahrzeug wollte, das optisch auffällt, der verbaute von Koenig speziell angefertigte Spoiler, Seitenschweller, Schürzen und der Tuner entfernte sogar die bekannten Klappscheinwerfer des Testarossa. Dazu gab es noch eine Motorabdeckung aus Plexiglas, die die Aufmerksamkeit auf den 4,9-Liter-Zwölfzylinder lenkte.
auch die Kabine konnte man ändern lassen
Und es gab sogar eine ganze Reihe von Änderungen im Interieur des Testarossa. Koenig verbaute ein neues Armaturenbrett und andere Sitze und überzog die Komponenten mit feinem Leder. Das extremste Upgrade war allerdings der Spider-Umbausatz. Der Testarossa wurde damit zum Cabriolet, mit einem anderen Heck, einem faltbaren Stoffverdeck und diversen Verstärkungen, um die Steifigkeit zu erhalten. Und sukzessive wurde auch die Leistung immer mehr.
Konkret gab es mehrere Upgrade-Pakete für den Testarossa. Im Zuge von Stufe 1 installierte man zwei KKK-Turbos mit Ladeluftkühlung, ein neu abgestimmtes Motorsteuergerät, Schmiedekolben, hochbelastbaren Zylinderkopfdichtungen, spezielle Krümmer und einen Sportauspuff. Das Resultat mündete in 710 PS und damit annähernd der doppelten Leistung. Auf Landstraßentempo ging es damit in 3,9 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit betrug 322 km/h. Weiter Stufen auf 800 und 900 PS folgten.
„Evolution“ war damals eine andere Welt
Und wem das nicht genug war, der konnte sich für das Evolution-Upgrade entscheiden. Zu den Komponenten aus den bisherigen Stufen gesellten sich eine noch einmal überarbeitete ECU, es gab größere Turbolader und verbesserte Ladeluftkühler sowie eine modifizierte Ölpumpe samt Kühler. So gerüstet hat man verrückte 1.000 PS möglich gemacht und dazu eine unglaubliche Klangkulisse (siehe Video weiter unten).
Aufgrund vom Turboloch und dem Heckantrieb verbesserte sich zwar die Beschleunigung nicht wesentlich, die Höchstgeschwindigkeit soll laut Koenig aber auf 356 km/h angestiegen sein. Das Fahrzeug von den Bildern bekam von Koenig übrigens das erwähnte Bodykit mit festen Scheinwerfern, neuen Schürzen, anderer Seitenpartie und XXL-Heckspoiler und lässt den Testarossa wie einen F40 aussehen. Ein gut erhaltenes Exemplar mit wenig Kilometern kann locker 500.000 US-Dollar kosten und das Fahrzeug von den Bildern kann über die Plattform Supercars for Sale für 540.000 Dollar gekauft werden.
ein höchstwahrscheinlich einmaliges Fahrzeug
Das Unikat aus der Verkaufsanzeige hat das 1.000-PS-Evolution-Paket dabei, dazu ein komplettes „F40-Style“ Karosserie-Kit, eine neue Interieurausstattung und einen Satz speziell angefertigter OZ-Felgen, die damals exklusiv nur für Koenig gebaut wurden. Mit dem Evolution Twin-Turbo-Kit lieferte der Testarossa damals mehr Leistung als jeder andere straßenzugelassene Sportwagen aus den Achtzigern oder Neunzigern in Kombination mit einer völlig verrückten Optik. Er verkörpert perfekt die Tuningkultur der beiden Jahrzehnte und ist auch heute noch ein faszinierendes Gefährt. Sollten wir noch mehr Infos zu den Änderungen erhalten, gibt es natürlich ein Update für diesen Bericht. Darüber werdet ihr informiert, wenn ihr einfach unseren Feed abonniert. Viel Spaß beim Anschauen der Bilder und bleibt uns treu!
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Bildnachweis: supercarsforsale.net
